Der Wald im wandel - Neues aus dem Naturparadies Grünhaus
Seit mehr als 20 Jahren setzt sich die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe als Eigentümerin für eine ungestörte Entwicklung der Natur sowie für die Rückkehr der Artenvielfalt im Naturparadies Grünhaus ein. Bereits seit 2014 unterstützen die Mineralquellen das Projekt, welches sich im Süden Brandenburgs befindet. Was sich dort in den letzten Monaten getan hat, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Der Kiefernwald auf dem Weg zu einem vielfältigen Laubmischwald: Die beste Zeit um junge Bäume einzupflanzen, beginnt mit den winterlichen Temperaturen. Daher wurden bereits im November 2023 am westlichen Rand des Naturparadieses Grünhaus zahlreiche Laubbäume gepflanzt. In den letzten Jahren wurde dort ein Wald mit monotonen Kiefernforsten erworben, der Unterstützung braucht, um sich in einen artenreichen Laubmischwald zu verwandeln. Für die Herbstpflanzung wurden bei einer regionalen Baumschule 1.500 kleine Rotbuchen, Hainbuchen, Winterlinden, Spitz- und Bergahorne gekauft. Um einen artenreichen Waldsaum im Schutze eines Wildschutzzaunes anlegen zu können, wurden zusätzlich 250 Sträucher erworben. Die 10 verschiedenen Straucharten, darunter Wacholder, Mehlbeere, Berberitze sowie Hundsrose sollen zukünftig Nahrung und Unterschlupf für Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen und Vögel bieten.
Ende November war es dann soweit und am Pflanztag kamen 46 Freiwillige, gerüstet mit Spaten und Arbeitshandschuhen. Darunter Aktive vom NABU Regionalverband Finsterwalde und zahlreiche Kinder, Paten und Patinnen von der Wolfgang und Regina Bölhoff Stiftung, die mit ihren Programmen dazu beiträgt, mehr junge Menschen chancengerechte Bildung zu eröffnen und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln.
Magische Momente der Natur
Nicht nur der Umbau zu einem artenreichen Laubmischwald konnte bestaunt werden. Es war ebenfalls möglich Kranich- und Gänsescharen am Rastplatz Grünhaus zu besichtigen und an einer Exkursion zum Belauschen der Hirschbrunft teilzunehmen.
Kraniche und Wildgänse nutzten Grünhaus auch letzten Herbst wieder über viele Wochen als Rastplatz während ihres Zuges in die Winterquartiere. Tagsüber flogen die Kraniche zur Nahrungssuche in die umliegende Agrarlandschaft und abends suchten sie zur Übernachtung die ungestörten Ufer der Tagesbauseen auf. Die Zählung an den Schlafplätzen ist Teil des Biomonitorings. Bei den Kranichzählungen letztes Jahr waren 7 ehrenamtliche zählende Personen ab August im Einsatz und haben 108 Zählungen an insgesamt 9 Schlafplätzen durchgeführt.
Zu den Erlebnissen, die der NABU übrigens jedes Jahr im Herbst gerne mit den Paten und Patinnen teilt, gehört die Hirschbrunft. Rothirsche sind zur Brunft, also zur Paarungszeit, auf ein vom Menschen ungestörtes Gebiet angewiesen. Der mit einem imposanten Geweih ausgestattete Platzhirsch kann sich notfalls im Nahkampf gegen seine Nebenbuhler behaupten, doch meistens lässt er mit dem legendären Röhren bereits auf weite Distanz keine Zweifel, wer der Stärkste ist. Deutlich vorsichtiger bewegt sich das Kahlwildrudel, also die (geweihlosen) Hirschkühe, Einjährigen und Kälber. Bei der Exkursion vom NABU konnten mehrere röhrende Hirsche wahrgenommen werden.
Die Führungen werden auch dieses Jahr wieder durch das Naturparadies Grünhaus angeboten. Der NABU freut sich auf zahlreiche Anmeldungen!
Weitere Informationen und Daten zu den Wanderungen finden Sie hier .
© Fotos Frank Leo/fokus-natur.de
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