Mineralwasser vs. Leitungswasser
Erfahren Sie im dritten Beitrag der Reihe 'Wissenswertes rund um Mineralwasser' alles über Leitungswasser und die Unterschiede zu natürlichem Mineralwasser. Von der Entstehung bis hin zu Inhaltsstoffen und der Produktsicherheit gibt es spannende Fakten.
Entstehung von natürlichem Mineralwasser & Leitungswasser
Während die Quelle für natürliches Mineralwasser in bis zu 800m Tiefe liegt, wird Leitungswasser in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus bis zu 200m tiefem Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser (Flüsse, Seen, Talsperren) gewonnen. Doch ist dieses Wasser bereits genießbar?
Natürliches Mineralwasser durchläuft verschiedene Gesteinsschichten und wird dabei gereinigt. So gelangt es in einem langen Prozess zu den Wasservorkommen des Tiefenwassers. So ursprünglich rein wird das Mineralwasser von den Mineralbrunnen abgepumpt und in Flaschen abgefüllt.
Doch wie sieht es bei Leitungswasser aus? Die reinigenden Gesteinsschichten liegen noch weit unter einer Tiefe von 200m. Das Grundwasser ist also nicht natürlich rein. Daher gibt es Wasserwerke – diese pumpen das Grund- und Oberflächenwasser ab. Im Wasserwerk angekommen, wird es aufbereitet und gefiltert. Dafür sind bis zu 90 chemische Zusatzstoffe und 9 Desinfektionsverfahren erlaubt. Teilweise können sich diese Zusatzstoffe und Desinfektionsmittel auf den Geschmack des Wassers auswirken. Leitungswasser ist demnach eher chemisch sauber als natürlich rein. Nach der Aufbereitung wird das Leitungswasser durch Verteilungsleitungen bis zum Netzanschluss der Haushalte gepumpt.
Erfahren Sie mehr zur Qualität von natürlichem Mineralwasser.
Produktsicherheit
Während die Produktsicherheit von natürlichem Mineralwasser streng gesetzlich geregelt und geprüft wird, wird die Verantwortung für die Qualität von Leitungswasser auf mehrere Parteien verteilt.
Die Qualität des Leitungswassers, auch Trinkwasser genannt, wird von der Trinkwasserverordnung geregelt. Der Trinkwasserversorger ist dabei verantwortlich für die Qualität des Wassers bis zum Übergabepunkt, das heißt bis zur Wasseruhr der Haushalte.
Schon gewusst? Auf den letzten Metern lauert die Gefahr - die sogenannte Last Mile.
Für den Wasserhahn und die Rohrleitungen im Wohnhaus sind jedoch Eigentümer und Eigentümerinnen selbst verantwortlich – die sogenannte Last Mile: Risikofaktoren für die Produktsicherheit von Leitungswasser stellen vor allem die Qualität von Leitungssystemen, der hygienische Zustand der Wasserhähne und häufig lange Standzeiten des Wassers in den Leitungen dar. Das Umweltbundesamt empfiehlt: Trinkwasser, das länger als vier Stunden in der Trinkwasser-Installation „stagniert“ (gestanden) hat, sollte nicht zur Zubereitung von Speisen und Getränken genutzt werden. Diese Risikofaktoren gelten auch für Wassersprudler.
So wird Leitungswasser in Deutschland genutzt:
- 95 % für Hygiene
- 5 % für Essen & Trinken
Was ist drin im Leitungswasser?
Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) und die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) regeln die Deklarationen auf dem Etikett von natürlichem Mineralwasser. Für Verbraucher und Verbraucherinnen ist sofort ersichtlich, welche Mineralstoffe und Spurenelemente im Produkt enthalten sind.
Bei Leitungswasser ist für die Konsumierenden hingegen nicht sofort ersichtlich, was sie zu sich nehmen. Sie trinken ein „anonymes“ Produkt. Wasserversorgende informieren zwar auf Anfrage und teilweise auch im Netz über die Inhaltsstoffe, aber in beiden Fällen müssen Verbraucher und Verbraucherinnen sich aktiv über die charakteristischen Inhaltsstoffe des bereitgestellten Leitungswassers informieren.
Im Gegensatz zu der Vielfalt natürlichen Mineralwassers, steht den Konsumierenden nur ein einziges Leitungswasser aus dem Netz des zuständigen Trinkwasserversorgers zur Verfügung.
Wissenswertes rund um Mineralwasser
In dieser Beitragsreihe erfahren Sie alles über die Entstehung von natürlichem Mineralwasser, die verschiedenen Wasserarten, die Vorteile gegenüber Leitungswasser, den Mehrwegkreislauf die Verwendung von natürlichem Mineralwasser für die Zubereitung von Babynahrung. Noch mehr Informationen zum Thema Mineralwasser gibt es bei unserem Partner, der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser.
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