Wespe umklammert Biene auf einem Blumenstängel

NABU Naturparadies Grünhaus: Unser Beitrag zur Renaturierung einer alten Tagebaulandschaft

Der langjährige Kohleabbau in Deutschland führte zu erheblichen Belastungen für Luft, Wasser und Boden und der Zerstörung ganzer Landschaften. Auch wichtige Lebensräume in der Kulturlandschaft der Lausitz blieben nicht verschont. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, nachhaltige Lösungsansätze zu finden. Denn die öde Fläche, die mittlerweile an eine Mondlandschaft erinnert, entfaltet sich bei genauerem Hinsehen als eine einzigartige Chance für die Natur. Genau hier setzt der NABU mit dem Grünhaus-Projekt an.

Wölfe streifen durch das NABU Naturparadies Grünhaus

Das tun wir gemeinsam mit der NABU-Stiftung dafür

Seit zwei Jahrzehnten bewahrt die NABU-Stiftung nationales Naturerbe mit dem Naturparadies Grünhaus – einer ehemaligen Tagebaufläche bei Lauchhammer. Ihr Ziel ist die Förderung einer ungestörten Naturentwicklung und die Wiederherstellung der Artenvielfalt im Naturparadies Grünhaus. Dafür sichert der NABU rund 2.200 Hektar im Grünhaus zum Schutz der Natur. 

Seit 2014 unterstüzen wir als Bad Liebenwerda Mineralquellen das Projekt im Süden Brandenburgs. Das einstige Tagebaugebiet in der Niederlausitz hat sich dank des Engagements der NABU-Stiftung im Laufe der Jahre in ein üppiges und blühendes Naturparadies verwandelt. Das Schutzgebiet hat mittlerweile deutschlandweit Anerkennung für seine einzigartige Artenvielfalt bei Naturfreunden gefunden.

Warum wir die NABU-Stiftung unterstützen

Naturschutz und der Erhalt von Biodiversität sind für uns eine Herzensangelegenheit. In den stillgelegten Tagebauen bei Lauchhammer finden zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten Lebensräume, die in der ansonsten stark besiedelten Kulturlandschaft zunehmend selten geworden sind. 

Wir möchten dazu beitragen, dass Naturkräfte wie Wind, Regen und aufsteigendes Grundwasser dynamisch eine Landschaft gestalten können, wie es in der streng reglementierten Kulturlandschaft schon lange nicht mehr erlebbar ist. Und dieser Prozess geht weiter: Immer wieder entstehen durch Wind- und Wassererosion neue Stellen, auf denen der Zyklus des Lebens von Neuem beginnen kann – wenn man der Natur den nötigen Freiraum dafür gibt.

Logo mit Storch und blauer Schrift: NABU

Das konnten wir gemeinsam mit der NABU-Stiftung erreichen

Durch unsere Patenschaft im Naturparadies Grünhaus seit 2014 konnten wir bislang etwa 20.000 Quadratmeter Naturparadies für zukünftige Generationen nachhaltig wiederherstellen.

Singender Drosselrohsänger sitzt auf einem Schilfrohrzweig

Erweiterung der Grünhaus-Fläche im Jahr 2021

Im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2021 wurde das Areal des ehemaligen Tagebaus durch die Erweiterung um weitere Hektar Land ausgedehnt. Ein Tauschgeschäft mit dem Landesforstbetrieb sowie der Erwerb zusätzlicher Flächen ermöglichten die Schließung von Lücken im nordöstlichen Teil von Grünhaus. Diese Übernahme sichert die ungestörte Naturentwicklung auf den erworbenen Flächen und verhindert mögliche zukünftige forstwirtschaftliche oder touristische Nutzung.

Neue Bewohner im Grünhaus 

Tiere haben erfreulicherweise deutlich schneller den Weg ins Grünhaus gefunden. Bereits 2017 wurden 21 Laufkäfer- und 47 Spinnenarten nachgewiesen, während rund 32 Vogelarten beim Brüten im Grünhaus beobachtet werden konnten. Größere Tiere fühlen sich ebenfalls wohl im Naturparadies Grünhaus. Seit 2015 bewohnt ein Wolfsrudel mit Nachwuchs das Gebiet. Kürzlich ist auch das bereits 1990 in der Lausitz ausgestorbene Auerhuhn wieder in die Wälder am Rand des Naturschutzgebiets Grünhaus zurückgekehrt. Sogar besonders seltene Arten haben sich im Naturparadies Grünhaus angesiedelt, wie beispielsweise der in Deutschland vom Aussterben bedrohte Brachpieper, der auf den sandigen Offenflächen brütet.

Renaturierte Landschaft aus dem NABU Naturparadies Grünhaus

Erweiterung der Grünhaus-Fläche im Jahr 2023

Im Mai 2023 erweiterte die gemeinnützige Naturschutzstiftung ihr Wildnisgebiet durch den Erwerb von 253 Hektar Wald in den Gemarkungen Finsterwalde, Lauchhammer und Kostebrau. 

Die neu erworbenen Waldflächen erstrecken sich östlich der Landesstraße L60 zwischen Lichterfeld und Lauchhammer und zeichnen sich durch einen Bestand junger Kiefern sowie Stiel-, Trauben- und Roteichen aus. Bis dato wurden diese Flächen für Forstwirtschaft und Jagd genutzt.

Mit dem Kauf beendet die NABU-Stiftung die Holznutzung und überlässt die Wälder einer natürlichen Entwicklung. So werden sich die aufgeforsteten Bestände im Laufe der Zeit zu naturnahen Wäldern wandeln, in denen auch höhlenbrütende Vogel- und Fledermausarten einen Lebensraum finden können.